- 21. August 2019
- By Kerstin Dornieden
- In Allgemein
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Rund 70 Prozent aller neu zugelassenen Automobile weisen inzwischen eine Fahrzeugbreite von mehr als zwei Metern auf, wie der ADAC feststellte â und sind damit zum Beispiel zu breit fĂŒr die verengten linken Spuren von Autobahnbaustellen. Doch das wissen viele Autofahrer offenbar nichtâŠ
đVorsicht: Zu breites Auto gefĂ€hrdet auch Versicherungsschutz
Die einen Autofahrer wissen gar nicht, dass ihr GefĂ€hrt viel zu breit ist, als es viele Baustellen oder StraĂen eigentlich erlauben, die anderen â vor allem Tuning-Fans â nehmen das eher mickrige BuĂgeld von 20 Euro gerne in Kauf. Diese Fahrer ĂŒbersehen allerdings, dass bei einem Unfall der Kasko-Schutz ihrer Versicherung durch die Ăberbreite des Autos eingeschrĂ€nkt werden kann. Zudem droht ihnen wegen Mitschuld, dass die gegnerische Haftpflicht-Versicherung ihren Schadenersatz einschrĂ€nkt.
Nach Angaben des ADAC waren Autos der sogenannten Kompaktklasse, wie etwa der VW Golf, im Jahr 1978 im Mittel nur knapp 1,6 Meter breit. Seitdem wuchsen die AusmaĂe von Fahrzeugen dieser Klasse auf knapp 1,8 Meter an. Rechnet man noch die AuĂenspiegel hinzu â und nur so ergibt sich das tatsĂ€chliche AuĂenmaĂ eines Autos â dann kommt schnell eine Breite von mehr als zwei Metern zusammen.Das wiederum bedeutet tatsĂ€chlich, dass zahlreiche Autos inzwischen zu breit fĂŒr die linke Spur sind. Dies mag fĂŒr Tuning-Enthusiasten Traumbild und Horrorvision zugleich sein, denn die gepimpten Fahrzeuge sollen ja auch beim âĂberholimageâ zulegen. Ab zwei Meter Fahrzeugbreite jedoch verbietet sich fĂŒr alle Autofahrer zum Beispiel die Nutzung der meisten linken Fahrstreifen in Autobahnbaustellen. Denn die sind in der Praxis hĂ€ufig nur fĂŒr Pkw bis maximal zwei Meter Breite zugelassen. Und diese MaĂe werden â wie gesagt â vielfach schon von vergleichsweise kompakten Autos ĂŒberschritten. Gar nicht zu reden von groĂen Limousinen, schweren SUV oder Transportern. FĂŒr sie sollte die Ăberholspur in Autobahnbaustellen wegen Ăberbreite ebenfalls tabu sein.
Deshalb raten Experten Autofahrern dazu, sich genau ĂŒber die Breite des eigenen Fahrzeugs zu informieren. Dazu reicht demnach nicht der einfache Blick in die Fahrzeugpapiere. Denn darin ist in der Regel lediglich die Karosseriebreite ohne AuĂenspiegel aufgefĂŒhrt. Diese RĂŒckspiegel zĂ€hlen aber nun mal mit zur tatsĂ€chlichen Fahrzeugbreite. Vor dem Hintergrund kann es im Zweifel sogar sinnvoll sein, selbst nachzumessen, empfehlen die Fachleute. Denn Unkenntnis schĂŒtzt im Schadensfall nicht vor finanziellen EinbuĂen.
Textquelle: © Manuel Montefalcone, Redaktion Freie Werkstatt (mit Material von Goslar Institut)Bildquellen: © RyanMcGuire, Pixabay,SofiLayla, Pixabay