- 15. April 2020
- By Kerstin Dornieden
- In Allgemein
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📣Was muss ich über die Lademöglichkeiten von E-Autos wissen?
Bei Elektro-Fahrzeugen spielt nicht nur die Reichweite eine wichtige Rolle, sondern auch die Kombination aus guter Schnellladefähigkeit und effizientem Verbrauch. Erst damit wird ein E-Fahrzeug auch für längere Strecken einsetzbar. Doch wann ist ein E-Auto langstreckentauglich und was sollten Autofahrer über Schnellladetechnologien wissen?
Fünf E-Autos im ADAC-Lade-Test🚘⚡️
Als langestreckentauglich bezeichnet der ADAC ein E-Auto dann, wenn es
eine Ecotest-Reichweite von mindestens 300 km besitzt und in 30 Minuten
wieder mindestens 200 km Reichweite nachladen kann.
Zwar werden die
Schnellladetechnologien der Fahrzeuge immer besser, dennoch machen
Fahrzeughersteller oft nur vage Angaben dazu. Dementsprechend wichtig
ist es für Verbraucher, das Schnellladeverhalten eines Elektroautos zu
kennen. Das hilft sowohl bei der Kaufentscheidung als auch bei der
Routenplanung. Der ADAC hat fünf Fahrzeugen bei einem Schnellladevorgang
gemessen, und die wiedergewonnene Reichweite nach 10, 20 oder 30
Minuten ermittelt.
Das Ergebnis: die Ladestrategien fallen bei
Modellen verschiedener Hersteller sehr unterschiedlich aus. Am
überzeugendsten ist der Audi e-tron, der im relevanten Bereich (10 bis
80 Prozent Batterieladestand) konstant mit sehr hoher Leistung von knapp
150 kW lädt. Der Mercedes EQC dagegen regelt seine Ladeleistung schon
bei knapp 40 Prozent Batteriestand kontinuierlich herunter. Weitaus
geringere Ladeleistungen generieren der Opel Ampera-e, der Renault Zoe
und der Nissan Leaf. Für Langstreckenfahrten sind sie dadurch weniger
geeignet. So lädt der Audi e-tron innerhalb der ersten 10 Minuten 113
Kilometer Reichweite nach, der Nissan Leaf dagegen nur 40 Kilometer.
Nach 30 Minuten Ladezeit schafft der e-tron mit der geladenen Energie
305 Kilometer, der Nissan Leaf 124 Kilometer.
Künftig wird der ADAC
in den E-Autotests die Ladekurven und damit die nachgeladenen
Reichweiten der Elektroautos standardmäßig ermitteln. Dadurch können
Verbraucher die E-Fahrzeuge hinsichtlich ihrer Schnellladefähigkeit
besser vergleichen.
Der ADAC empfiehlt Verbrauchern die
Schnellladefunktion unbedingt mitzubestellen, denn damit ist ein E-Auto
im Alltag deutlich flexibler einsetzbar. Unterwegs sollte der Akku nur
bis etwa 80 Prozent schnellgeladen werden, denn danach dauert das Laden
unverhältnismäßig lange. Die Hersteller sind gefordert die Verbraucher
besser mit Informationen zur Schnellladetechnologie zu versorgen und
keinen Aufpreis für die Schnellladebuchse zu verlangen. Sie sollte
mittlerweile zur Serienausstattung gehören.
Textquelle: © Manuel Montefalcone, Redaktion Freie Werkstatt; mit Material von ADAC
Bildquellen: © Joenomias, Pixabay